2. Fachtag Demenz
Expertenwissen und praktische Ansätze für eine alternde Gesellschaft
Am 21. September 2024 fand im Konzerthaus Heidenheim der 2. Fachtag Demenz statt, organisiert vom Demenz Netzwerk Landkreis Heidenheim e.V.. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für Experten, Fachkräfte und Angehörige, um sich über neue Erkenntnisse und praktische Ansätze zum Thema Demenz auszutauschen.
Die Veranstaltung wurde feierlich durch Herrn Schauz, Sozialdezernent des Landkreises, und Herrn Koffer, Vorstand des Demenznetzwerks, eröffnet. Beide betonten in ihren Grußworten die wachsende Relevanz der Demenzprävention und -versorgung in unserer Gesellschaft. „Der Austausch und die Vernetzung von Fachkräften und Betroffenen ist essenziell, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern“, sagte Koffer.
Im Mittelpunkt des Fachtages standen spannende und aufschlussreiche Vorträge renommierter Experten. Dr. phil. Christoph Rott, Alternsforscher i.R., verdeutlichte in seinem Vortrag „Über „Alzheimer“ Bescheid wissen und Präventionsmöglichkeiten nutzen “, dass regelmäßige Bewegung eine entscheidende Rolle bei der Demenzprävention spielen kann. „Bewegung hält nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn fit“, betonte Rott.
Auch der Pflegepädagoge, Demenzexperte und autorisierter Trainer für die Validation nach Richard Hans-Jürgen Wiesel lieferte mit seinem Vortrag „Integrative Validation nach Richards“ einen wertvollen Beitrag. Dieser personenzentrierte Ansatz ermöglicht eine einfühlsame und respektvolle Kommunikation mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, und hilft, deren emotionale Welt besser zu verstehen.
Demenz und Migration: Herausforderungen und Lösungen
Ein weiteres Highlight des Fachtages war der Vortrag von Herrn José-Marie Koussemou, Chefarzt der Psychiatrie am Klinikum Heidenheim. Unter dem Titel „Demenz und Migration“ beleuchtete er die besonderen Herausforderungen, denen Menschen mit Migrationshintergrund gegenüberstehen, wenn sie an Demenz erkranken. Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und der Zugang zu medizinischen Angeboten waren zentrale Themen seines Vortrags. Koussemou hob hervor, wie wichtig kultursensible Pflegekonzepte sind, um diesen Menschen die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.
Delirprävention im Krankenhaus: Ein unterschätztes Thema
Der Pflegeexperte Michael Waibel vom Klinikum Heidenheim widmete sich in seinem Vortrag „AKTIVER gegen das Delir bei Älteren – Prävention und Management im Krankenhaus“ einem oft vernachlässigten Aspekt. Er zeigte auf, wie durch gezielte Maßnahmen Delirien bei älteren Patienten im Krankenhaus verhindert und gemanagt werden können. „Ein Delir kann dramatische Folgen für ältere Menschen haben, deshalb ist Prävention entscheidend“, erklärte Waibel.
Informationsmarkt als Anlaufstelle für Fragen und Angebote
Neben den Fachvorträgen bot der Informationsmarkt zahlreiche Gelegenheiten, sich direkt mit Anbietern aus dem Landkreis auszutauschen. Besucher konnten sich über verschiedene Unterstützungsangebote und Dienstleistungen für Menschen mit Demenz informieren und ihre persönlichen Fragen stellen. Hier fanden Betroffene und Angehörige konkrete Hilfestellungen und Anregungen für den Umgang mit der Krankheit.
Ein gelungener Tag voller Wissensvermittlung und Austausch
Der 2. Fachtag Demenz bot den rund 60 Teilnehmern eine ideale Plattform, um sich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und praktischen Ansätze im Bereich Demenz auszutauschen. Die Mischung aus fachlicher Expertise, praxisnahen Lösungsansätzen und der Möglichkeit zum direkten Dialog machte die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg.